Ein Requiem für Kinder –
nach der Musik und den Texten des „Kaddish for Terezin“ von Ronald Senator
Mit 250 Kindern und Jugendlichen setzte sich die Choreografin und Tanzpädagogin Cirsten Behm 1997 mit einem der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte auseinander – dem Holocaust. Die grausame Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus ist eines der furchtbarsten Zeugnisse menschlicher Grausamkeit. Wie konnte das geschehen?
Was können wir tun, damit so etwas nie wieder passiert? Cirsten Behms Antwort darauf ist das Tanzepos „Schmetterlinge fliegen“. Nach der Musik und den Texten des „Kaddish for Terezin“ von Ronald Senator entwickelte sie mit den Kindern und Jugendlichen ein Tanzstück gegen das Vergessen, gegen die Angst, gegen den Hunger und gegen den Tod.
Im Sommer 2009 wurde eine Neufassung auf der Bühne präsentiert. In dieser tanzen Schulkinder aus Schulkassen der Gotzkowsky-Grundschule mit, welche im Rahmen ihres Schulunterrichts am Projekt „Tanz MIT Schulen” Tanzunterricht erhalten.
Die Erarbeitung dieses Requiems – die Auseinandersetzung mit diesem Thema, das Gedenken der Opfer des Holocausts – macht auf sehr eindringliche Weise die Unmenschlichkeit von Kriegen deutlich, prangert jegliche Gewaltanwendung von Menschen untereinander an und will als Beispiel zeigen, dass Menschen immer wieder in Dialog treten müssen, um Gewalt und deren dramatische Folgen zu vermeiden.
Im Requiem von Ronald Senator werden Verse und Gedichte von Kindern aus Theresienstadt verarbeitet. Auch Cirsten Behm greift diese Texte auf, um den Alltag, die Gedanken und Gefühle der im Ghetto Lebenden lebendig werden zu lassen und damit den Kindern und Jugendlichen von heute näher zu bringen. Handlungsschauplatz des Stückes ist Theresienstadt. Ein Ort, an den Tausende von Juden verschleppt wurden. Ein Ort, den man als Zwischenstation, als Vorhof zur Hölle bezeichnen kann. Die meisten der Kinder, Frauen, Männer, Alten, Schwachen und Kranken wurden von dort aus nach Auschwitz gebracht und dort in den Gaskammern grausam ermordet. Von den 15.000 Kindern, die nach Theresienstadt gebracht wurden, überlebten nur etwa 100.